"Kann eine Augenwimper eigentlich verschwinden?", fragte meine Freundin aus dem Bad herüber.
Ihr war zuvor eine Augenwimper ins Auge geraten und nun fand sie sie nicht wieder, als sie nun vor dem Wandspiegel stand.

Der Augapfel ist ja meines Wissens nicht vollständig festgewachsen und verhält sich in der Augenhöhle gewissermaßen wie ein Kugelgelenk, so dass eine Augenwimper dort, eines Sandkorns gleich, in ein Getriebe geraten kann.

Sollte nun nach einem langen und erfülltem Leben mein Körper geöffnet werden, so wird man vermutlich beim Entfernen der Augäpfel in meinen Augenhöhlen büschelweise Augenwimpern vorfinden.

Bravo, Starbucks!
Tolles Konzept, Balzac! (warum heißt Du eigentlich wie jener?)

Wem es nicht gelingt, die Atmosphäre eines wienerischen Kaffehauses einzufangen, der schafft dann so etwas wie Euch.
Werbung braucht es nicht, denn ein Dutzend Bobos, gehetzt an ihrem albernen Pappschnabelbecher nuckelnd, weist den Weg in Euer Haus.

Zwar herrscht im Laden das typische Gerangel, aber von der üblichen Systemgastronomie hebt ihr Euch entscheidend durch Eure Donutpreise ab.

Dass man ein Getränk nur erhält, wenn man bei der Bestellung einen putzigen Limmerick aufsagt, erschliesst sich mir zwar nicht, aber ihr vermeidet schließlich sämtliche deutsche Begriffe, was ja wiederherum total neat ist.

Zwar vergesse ich bereits bei der Bestellung schon wieder, wie mein Satz anfing und weiss dann, wenn das Getränk zubereitet wurde, nicht mehr was ich wollte, aber offenbar geht es vielen Kunden so und daher finde ich es rührend, wie Eure palilalieerkrankten Tresenkräfte dann die Getränke verteilen.
In dieser tourettegeladenen Atmosphäre sitzt es sich sowas von urungemütlich, dass wir busypeople auch gleich wieder weiterjetten können.
Und das wirklich allerallergenialste Eurer Konzepte ist, dass Ihr niemals eine Millionenklage fürchten müsst.
An Eurem Kaffe hat sich garantiert noch nie jemand verbrannt.
Prost.

''fL0riaN, Sie sind schon wieder zu spät.''
''Ach Chef, es ist gerade mal fünf nach neun.''
''Die Kernzeit beginnt aber um neun.''
''Ja richtig, zu der Zeit habe ich mich auch eingestempelt.''
''Die Arbeitszeit beginnt um neun. Da sollen Sie am Platz sein.''
''Aber die Stempeluhr zählt doch ab neun. Dann würde ich ja jeden Tag 5 Minuten plus machen. Was soll denn daraus werden ?''
''Die 5 Minuten können Sie abbummeln, in dem Sie einfach früher gehen oder auch mal später zur Arbeit kommen.''
''Ja Chef, aber genau das mache ich doch jeden Morgen...''

verkündete 1997 der damalige Bundespräsident Roman Herzog.

Wahrscheinlich hatte er aber etwas Anderes darunter verstanden, als die Initiatoren des World Jump Day.



Wie ich die Denkpause-Abonnenten bereits letzen Monat über die E-mailbenachrichtigung wissen liess, wird am 20.Juli versucht, mittels eines synchronisierten Sprungs der Erdbevölkerung, die Erde aus ihrer angestammten Umlaufbahn zu bugsieren.
Die Veranstalter erhoffen sich von der optimierten Sonnenumrundung angenehmere Temperaturen und geringere globale Erwärmung.

Nun habe ich mich tatsächlich entschlossen, im engen Kreis, ganz unverbindlich bei der Weltmeisterschaft mitzutippen.

Anfänglich erleichtert es ja einem gänzlich dem Sport Entsagendem wie mir den Einstieg in das Fußballgeschehen, aber mittlerweile befinde ich mich in einem tiefen Dilemma.

Da man beim Tippen ja nicht nach persönlicher Sympathie, sondern ganz objektiv nach den Erfolgsaussichten tippt, bleibt es natürlich nicht aus, dass man auch unliebsamen Mannschaften einen Sieg zubilligen muss. Prinzipiell ist damit noch auszukommen, doch ertappe ich mich immer häufiger dabei, dass ich solchen Mannschaften nun die Daumen drücke, wenn ich um das Endergebnis bange. Nun prostituiere ich mich also zunehmend für eine passable Tippwertung, in dem ich meinen eigentlich bevorzugten Mannschaften kein weiteres Tor gönne.

Beispiel einer Perversion:
Ich lasse hier wissen, dass ich die brasilianische Mannschaft ablehne. Hier stellen sich Millionäre als Repräsentanten eines armen Landes dar, ohne dass von denen überhaupt noch einer in Brasilien spielt. Dennoch wähne ich Brasilien in meiner Tippwertung bereits im Endspiel.
Sollte diese Mannschaft zuvor auf einen (vielleicht verarmten, afrikanischen) Aussenseiter treffen, würde ich vermutlich restlos meine Seele verlieren.

Gibt es einen Ausweg ?

Wie ärgerlich.
Nun hatte ich eigens eine Standheizung, die mir den Wagen zwar wohlig wärmte, doch nur weil ich den Ausschalter dann nicht fand, konnte ich mein Auto nicht nutzen.
Wie allgemein bekannt ist und der Name auch schon andeutet, beschädigt man ja leider die Standheizung, wenn man sie weiter betreibt, wenn der Motor bereits läuft.
Auch nach emsiger Suche mit zwei herbeieilenden Passanten gelang es uns nicht, die Standheizung auszuschalten, so dass ich nicht umhin kam, extra eine Fachkraft vom ADAC herzubestellen, die mir dann endlich...
Sagen Sie, wundern Sie sich gar nicht ?
Glauben Sie allen Ernstes, bloss weil meine Einleitung dies suggeriert, sei eine Standheizung während der Fahrt nicht zu benutzen ?

Oh weh, jetzt passiert es:
Selbst wenn Sie sich bis eben noch sehr vertraut im technischen Milieu bewegten, so müssen Sie nun zugeben, dass es Ihnen eigentlich an einem Gegenbeweis mangelt und Sie plötzlich bezüglich der Inbetriebnahme einer Standheizung auch gar nicht mehr so sicher sind. Gleich werden Sie bestimmt Google und Wikipedia um Rat fragen und später auch einige Freunde, indem Sie Ihre Frage so geschickt manipulieren, dass keiner Ihre Irritation in dieser eigentlich eindeutigen Angelegenheit bemerkt.

Und falls ich damit falsch liege, so ist diese Geschichte jedenfalls nicht so dumm, als dass Sie sie nicht ganz bis zum Ende gelesen hätten.

leider nur Platz 3

Na, da wird sich Kaptain Ahab aber freuen.