Notizblog
Nicht schlecht, wie sich bereits einmal Haarewaschen auf meinen Körperfett-Index auswirkt.
Gerade beim Zähneputzen in den Spiegel geschaut und beim Anblick des eigenen Oberkörpers besorgt innegehalten.
Was mäandert die Brustbehaarung dort so seltsam? Und dann Schreck gekriegt. Sapperlot! Mein Brustbein ist fast vollständig in sich zusammengefallen. Einsetzende Osteoporose?
Dann nochmal genauer hingeschaut und erleichert aufgeatmet:
Mir wachsen bloss Hängetitten. Puh, nochmal gutgegangen.
"Entweder plump oder pathetisch", sinnierte sie."Warum können Männer einfach keine richtigen Heiratsanträge aussprechen - Was ist denn daran so schwer?"
"Ach..", meinte ich beschwichtigend."Wenn sie sich Mühe gäben, könnten Sie es schon. Ich, zum Beispiel, könnte es sicher ganz gut. Aber ich würde es an die Bedingung koppeln, dass Du Deinen Freundinnen dann nicht mehr den genauen Wortlaut wiedergeben dürftest."
Da wurde sie verlegen:"Nee, dann doch lieber blöd."
Blättere ich gedanklich zurück, dann erblicke ich einen pickeligen Jüngling in schlabberigen Klamotten.
Aber heute, im Zenit meines Daseins, hat sich mein Bekleidungsstil grundlegend verändert, und mein neues Körperbewusstsein erlaubt mir nun selbst in diesem fortgeschrittenen Alter figurbetonte Kleidung.
Heute trage ich knallenge Jeans und kurze Shirts, die viel Haut zeigen. Auch Schenkel und Po zeichnen sich stramm durch den Stoff ab.
Und das Beste daran - Ich musste nichts neu kaufen.
Es handelt sich immer noch um die gleichen Klamotten von damals.
Neulich besuchte ich einmal meine alte Schule und wurde der noch immer heruntergekommenen Schultoiletten gewahr.
Aufgrund deren schlechten Zustands war da schon damals nicht viel los, wobei ich dort aber besonders in Freistunden gemütlich hocken konnte. Unsere Männertoilette war logischerweise mit einem M gekennzeichnet, doch warum bei den Damen ein J auf der Tür klebte, begriff ich zum ersten Mal, als ich neulich davor stand.
Da ging ich nun jahrelang auf diese Schultoiletten und bemerkte nie, wofür die Buchstaben an der Tür eigentlich standen.
Naja, ich erwähnte ja eingangs, dass ich nie jemanden dort angetroffen hatte, denn sonst wäre mir die tatsächliche Zuordnung sicherlich schon viel eher bewusst geworden.
Da wir beide heute nicht arbeiten mussten, hatten wir ausgiebig gefrühstückt und während ich die Toastkrümel zusammensammle, studiert meine Freundin noch die Nährstofftabelle auf dem Brotaufstrich.
Mir war das alles noch zu früh und so überlege ich, mich noch einmal zurück ins Bett zu legen. Vielleicht kommt sie ja mit, denn eigentlich könnte sie mir auch mal wieder einen..."Schau mal", unterbricht sie meinen Gedanken, "bereits diese zwei bestrichenen Scheiben Toast eben decken meinen Tagesbedarf an Eiweiss".
Mist. Dann eben nicht.
N: "O-oh, ich muss mal dringend weg."
F: "He,he, schreibt der Stift schon?"
N: "Du, ich glaub' da kommt ein Aquarell."
"Überraschen Sie Ihren Mann doch einmal mit neuer Unterwäsche", hatte sie in dem Beziehungsratgeber gelesen.
Als sie ihm dann mit feuchten Augen das 4er-Pack Feinrippunterhemden überreichte, blieb seine Freude aber dennoch seltsam verhalten.
Ich sollte für das Baby einer Bekannten Windeln aus der Drogerie mitbringen, wozu ich instruiert wurde, für das Neugeborene bitte die kleinste verfügbare Größe zu wählen.
Ich habe nicht wirklich verstanden, woran man jetzt die Größe erkennt, aber seit ich auf der winzigen Packung "für 2-5 Kilo geeignet" lesen konnte, bin ich sowohl über die Leistungsgrenze von Windeln, als auch über die Stoffwechselfähigkeit von Säuglingen zutiefst beeindruckt.